Demonstration – Für eine rebellische Stadt

Demonstration – Für eine rebellische Stadt

Gegen Ausgrenzung & Ausverkauf!

 30.04.2019 – 18:30  | Kiefernstraße

 

Mit der Demonstration „Für eine rebellische Stadt – Gegen Ausgrenzung und Ausverkauf“ wollen wir für ein paar Stunden die Plätze und die Straßen zurückerobern, die den Menschen dieser Stadt als öffentlicher Raum zustehen.
Wir wollen zeigen: Es gibt in Düsseldorf großen Bedarf an sozialen und kulturellen Freiräumen und wir haben keine Lust mehr auf die teuren Mieten und die Verdrängung von Menschen, die scheinbar nicht ins Stadtbild passen!

Seit Jahren ebnet die Stadt den Investorinnen und Spekulantinnen den Weg nach Düsseldorf. Ob durch den Verkauf städtischer Grundstücke, die Unterstützung von Luxuswohnprojekten, durch die Verdrängung von Kulturorten oder durch die einseitige Fokussierung auf Prestige-Objekte und Events.

Diese Entwicklungen haben in Düsseldorf viele Gesichter…

Die ohnehin schon knappen Flächen für Wohnungsbau in der Stadt Düsseldorf kommen lediglich einer kleinen Gruppe von besonders zahlungskräftigen Menschen zu Gute. Le Flair, Andreas-Quartier und die Karolinger-Höfe sind dabei nur einige Beispiele.

Für uns sind all diese Luxusprojekte die wahren (sozialen) Brennpunkte in Düsseldorf. Sie schaffen Spaltung, Abschottung und steigende Armut.
Wir fordern bezahlbaren Wohnraum für alle, statt Luxus für wenige! Wir fordern Räume und Plätze für alternative und selbstbestimmte Kultur! Wir fordern die Enteignung großer Wohnungskonzerne!

Der Wohnungsmarkt in Düsseldorf und anderswo ist zu einem renditeträchtigem Markt geworden. Dies geschieht zu Lasten der Mieter*innen und Wohnungssuchenden. Diese Logik des Marktes muss durchbrochen werden. Wohnen ist ein Menschenrecht und deshalb haben Wohnungsunternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung, welcher sie nicht nachkommen.

Öffentliche Plätze werden privatisiert, Sitz- und Schlafgelegenheiten werden entfernt, Wohnraum „luxussaniert“ und Obdachlose vertrieben. Immer öfter fallen kleine Kulturtempel hochpreisigem Wohnungsbau zum Opfer. Es sind oft die kleinen Räume mit ganz viel Charme, die Kunst und Kulturbegeisterte locken und zu Szenetreffs avancieren. Doch mit der zunehmenden Gentrifizierung werden „die Kleinen“ verdrängt. Jüngstes Beispiel ist die „Brause“.
Düsseldorf entwickelt sich immer mehr zu einer Stadt, in welcher der Geldbeutel darüber entscheidet, ob man am Stadtleben teilhaben kann.
 

Doch Düsseldorf hat viele Gesichter:

Es gibt Leute mit und ohne Kind, mit und ohne Job, Alteingessene und Geflüchtete, Konservative und Rebellische, Rentnerinnen und Punks, Obdachlose und Künstlerinnen.
Und all diese Menschen haben das Recht auf eine lebenswerte Stadt. Gemeinsam wollen wir am Vorabend des 1. Mai auf die Straße gehen.
Für uns hat das, was wir in dieser Stadt machen, immer mit Freiräumen zu tun, mit Gegenentwürfen, mit dem Unterlaufen von Verwertungs- und Standortlogik der Immobilienkonzerne wie Vonovia oder Deutsche Wohnen.

Wir sagen: Eine Stadt ist keine Marke. Eine Stadt ist auch kein Unternehmen. Eine Stadt ist ein Gemeinwesen! Es geht darum, Orte zu erobern, zu gestalten und zu verteidigen, die das Leben in Düsseldorf auch für die lebenswert machen, die nicht zu einer zahlungskräftigen Zielgruppe gehören.
Nehmen wir uns das Recht auf Stadt! Es liegt auf der Straße, es hängt an Bäumen und versteckt sich unter Pflastersteinen.

 

Mehr Infos: demo3004.tumblr.com
 

Heraus für eine rebellische Stadt!
30.04.2019 • 18:30 Uhr • Kiefernstraße
 

Bündnis für eine rebellische Stadt – April 2019, Düsseldorf

 
 

Für eine rebellische Stadt! Vorabenddemo zum 1. Mai 2018

Für eine rebellische Stadt! Vorabenddemo zum 1. Mai

 30.04.2018 – 18:00  | Worringer Platz

 

Am 30.04.2018 fand unter dem Leitspruch „Für eine rebellische Stadt!“ eine Vorabenddemo zum 1. Mai statt. Die Brause stand dabei, gemeinsam mit über 300 Menschen, auf der Straße für eine bessere Stadt, ein besseres Leben und eine bessere Gesellschaft.
Gemeinsam mit vielen weiteren AktivistInnen möchten wir kämpfen für eine Stadt, in der es Wohnraum für alle gibt, Flüchtlinge willkommen sind und Kunst- und Kulturschaffende Räume und Möglichkeiten bekommen, sich frei zu entfalten und nicht von steigenden Mieten verdrängt werden. Denn genau dieses Schicksal droht der Brause. Unser Grundstück ist verkauft worden und 2020 muss unsere kleine Tankstelle einem neuen Luxusbau weichen.

Wir sind das Wohnzimmer von Bilk. Wir wollen nicht gehen. Wir wollen bleiben.
Und als Mitglied einer rebellischen Stadt fordern wir, dass Kunst- und Kulturräume erhalten und geschützt werden. Die Wichtigkeit der Klein- und Subkultur muss erkannt und gefördert werden.

Stoppt Gentrifizierung auf Kosten von bezahlbarem Wohnraum und Kunst und Kultur. Unsere Stadt gehört uns! Und wir möchten mitbestimmen dürfen, was passiert!

Kurzbericht zur Demo
Kurzbericht Demo: I Furiosi

Abschlusskundgebung auf dem Fürstenplatz.
Rede von Stefan Pennartz, Vereinsvorstand Metzgerei Schnitzel e.V. (Brause)
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Spätestens am 31.10.2020 endet der Mietvertrag der Brause. Das heißt, dann müssen wir aus der kleinen, alten Tankstelle auf der Bilker Allee raus. Wir sind ein Opfer der Gentrifizierung geworden.

Das Grundstück wurde letztes Jahr von einem Immobilienunternehmen, welches in Metropolen wie Düsseldorf, Hamburg, Berlin, München und Wien operiert, aufgekauft. Geplant ist, die Tankstelle abzureißen. Stattdessen soll ein unterkellertes Eckgebäude mit Tiefgarage und zwei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss errichtet werden. Die restlichen Einheiten werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Wohnraum. Das Unternehmen bezeichnet das Gelände charmant als Entwicklungsgelände. Das ganze Projekt ist mit einem Volumen von 13,5 Millionen Euro veranschlagt. Es wird also eher auf Luxus- oder zumindest auf gehobenen Wohnraum gesetzt. Man kann dies alles auf der Homepage des Immobilieninvestmentunternehmens nachlesen. Es entsteht also wieder eine neue, teure Immobilie. Haben wir in Düsseldorf davon noch nicht genug? Das Unternehmen ist ein klassischer Akteur der Gentrifizierung. Ein Objekt wird gekauft, saniert oder neugebaut und dann einem finanzstarken Klientel zum Verkauf angeboten. Gesehen werden nur die Zahlen und der Profit, den man mit dem Objekt erwirtschaften kann. Dass durch diesen Prozess jedoch stadtteilprägende Orte bzw. Orte, die einen Stadtteil attraktiv machen, verschwinden, ist uninteressant.

Ja. Und die Brause ist leider so ein Ort. Wir sind ein Kunst- und Kulturverein. Wir geben Künstlern die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Wir lassen Kunst sich entwickeln. Dabei ist die Brause auch noch ein Begegnungsraum, in dem Menschen ins Gespräch kommen und sich in einer gemütlichen Atmosphäre austauschen können. Wir sind das Wohnzimmer von Bilk. Menschlichkeit und Kunst stehen für uns im Vordergrund. Und ab 2020 werden wir dies nicht mehr in unserem gewohnten Raum ausleben können. Ein weiterer Raum für Sub- und Kleinkultur droht zu verschwinden. Und das ist nicht nur für das Viertel relevant. Es hat auch Bedeutung für die Düsseldorfer Kultur an sich. Subkultur und Kleinkultur sind der Nährboden für die größere Kultur. Ohne sie kommt es zu einer kulturellen Verarmung, da innovative Ideen nicht mehr ausprobiert werden und sich nicht mehr entwickeln können. Die meisten großen und bekannten Künstlerinnen und Künstler hätten ihren heutigen Status ohne diese kleinen Kulturoasen nicht erreichen können. Des Weiteren verschwindet ein Ort, an welchem man an Kunst und Kultur kostengünstig, ja sogar kostenlos, teilhaben kann. Finanzschwache Menschen dürfen nicht von Kunst und Kultur ausgeschlossen werden. Kunst und Kultur ist für alle da!

Wir wollen nicht gehen. Wir wollen bleiben. Und wir werden auch für das Weiterbestehen der Brause kämpfen. Und als Mitglied einer rebellischen Stadt fordern wir, dass Kunst- und Kulturräume erhalten und geschützt werden müssen. Und es sollen Räume für Kultur zur Verfügung gestellt werden, z.B. indem die Stadt Räume in brachliegenden Immobilien für Kunst- und Kulturschaffende öffnet. Die Wichtigkeit der Klein- und Subkultur muss erkannt und gefördert werden. Stoppt Gentrifizierung auf Kosten von bezahlbarem Wohnraum und Kunst und Kultur. Unsere Stadt gehört uns! Und wir sollten mitbestimmen dürfen, was passiert!

Egal was 2020 sein wird. Wir sind Brause! Und das Lächeln bleibt!